Labrador Retriever - Baxter

Baxter

Wer bist du & wer ist dein Hund?

Mein Name ist Vivian Hanusch. Gemeinsam mit meinem Mann, unseren drei Kindern und unserem Hund Baxter lebe ich in Fällanden im Kanton Zürich. Als leidenschaftliche Hundetrainerin und engagierte Mutter kenne ich den Spagat zwischen Familienleben und tierischer Erziehung nur zu gut.

Wie alt ist dein Hund & wie lange lebt er schon bei dir?

Baxter wird im August vier Jahre alt. Er ist im Jahr 2021 im Alter von acht Wochen bei uns eingezogen.

Welche Rasse ist dein Hund & warum hast du dich für sie entschieden?

Baxter ist ein Labrador Retriever. Wir haben uns bewusst für diese Rasse entschieden, weil sie als besonders familienfreundlich gilt und wir sicherstellen wollten, dass der Hund gut in unser Familienleben passt. Zwar haben wir uns auch für andere Rassen wie den Rottweiler oder den Cane Corso interessiert, uns aber letztlich dagegen entschieden. Wir hatten das Gefühl, dass diese Rassen in der Öffentlichkeit oft missverstanden werden und möglicherweise ein falsches Bild entstehen könnte, wenn eines unserer Kinder mit einem solchen Hund spazieren geht.

Wie habt ihr zueinander gefunden?

Als wir die Entscheidung trafen, einen Hund in unsere Familie aufzunehmen, begann ich zu recherchieren. Ich wünschte mir einen großen, langbeinigen Hund und begann, mich intensiv über die Arbeits- und Showlinie zu informieren. Bei meinen Recherchen im Internet stieß ich auf einen beeindruckenden Zuchtrüden aus Deutschland, der mich sofort faszinierte und ich dachte mir genauso einen Hund wünsche ich mir.

Unsere Suche führte uns schließlich zu einer Zuchtstätte in der Mitte von Deutschland, die gerade einen neuen Wurf hatte. Wir vereinbarten einen Besuchstermin und nahmen dafür eine achtstündige Autofahrt auf uns. Die Züchter machten uns jedoch gleich klar, dass allein die weite Anreise keine Garantie für einen Welpen sei, sie entschieden stets im Sinne der Hunde, welche Familie zu welchem Welpen passte.

Umso größer war unsere Freude, als wir auf der Heimfahrt den erlösenden Anruf erhielten: Wir durften einen Welpen aus dem Wurf bekommen. Besonders erfreulich war für mich die Entdeckung, dass der Vater dieses Wurfs genau der Rüde war, den ich schon zu Beginn unserer Suche im Internet so bewundert hatte, ein glücklicher Zufall.

Was liebst du besonders an deinem Hund?

Was ich an Baxter besonders schätze, ist, dass er einfach immer dabei ist, er ist ein fester Teil unserer Familie. Wo immer es möglich ist, begleitet er uns und fügt sich ganz selbstverständlich in unseren Alltag ein.

Ich bewundere, wie anpassungsfähig er ist, egal ob es ruhig oder trubelig zugeht, er findet seinen Platz. Durch ihn bin ich viel mehr in Bewegung, verbringe täglich Zeit an der frischen Luft und bin oft einfach im Moment, ganz präsent, ohne Ablenkung. Diese gemeinsamen Augenblicke im Hier und Jetzt bedeuten mir sehr viel.

Was macht deine Rasse aus, Klischees, Wahrheit & Überraschungen?

Ein weitverbreitetes Klischee ist, dass man jeden Labrador ungefragt anfassen könne, schließlich gilt er als freundlicher Familienhund. Viele Menschen gehen ohne zu zögern direkt auf ihn zu, oft ohne Rücksicht oder Feingefühl.

Als Baxter noch ganz jung war, erlebten wir eine Situation, die uns die Augen geöffnet hat. Er war etwa drei Monate alt, als wir ein Sommerfest bei uns veranstalteten. Eine Besucherin die einen eher extrovertierten Golden Retriever hatte, ein Hund, der begeistert auf alle Menschen zulief und sich gerne streicheln lies. Sie ging davon aus, dass Baxter ebenso sei, zerrte ihn kurzerhand zu sich und setzte ihn auf ihren Schoß. Für Baxter war das purer Stress: Er klemmte die Rute ein und pinkelte sie vor Angst an.

Damals war uns noch nicht bewusst, wie empfindsam Hunde in der Prägungsphase sind und wie tief solche Erlebnisse wirken können. Heute wissen wir: Diese Erfahrung hat Spuren hinterlassen. Baxter reagiert bis heute unsicher auf fremde Menschen, die frontal auf ihn zukommen oder ihn direkt anschauen. In solchen Momenten nehmen wir ihn hinter uns, um ihm zu zeigen: 'Du musst dich nicht darum kümmern. Wir sind da und passen auf dich auf.

Wie sieht euer Alltag aus?

Baxter startet den Tag mit einem ausgiebigen Spaziergang, der in der Regel etwa eine Stunde dauert. Danach sind wir zu Hause, der Alltag mit den Kindern steht im Mittelpunkt. Wenn ich Hundetrainings gebe, ist er je nach Inhalt und Situation manchmal mit dabei.

Die Nachmittage gestalten sich unterschiedlich: Manchmal machen wir noch einen längeren Spaziergang, an anderen Tagen bleibt es bei einer kürzeren Runde. Abends übernimmt meist mein Mann die letzte Gassirunde.

Baxter kann auch gut für ein paar Stunden alleine zu Hause bleiben, er kommt damit ganz entspannt zurecht.

Gab oder gibt es Herausforderungen mit deinem Hund?

Wie bereits erwähnt, ist Baxter fremden Menschen gegenüber sehr skeptisch und unsicher, eine Folge des Vorfalls, den er in der sensiblen Prägungsphase erlebt hat. Dieses Verhalten zeigt sich vor allem dann, wenn sich ihm fremde Personen frontal nähern: Er beginnt zu knurren. Ignorieren die Menschen seine Warnung, kommen weiter auf ihn zu oder starren ihn direkt an, macht er einen Satz nach vorne und bellt, ein deutliches Signal, um Distanz einzufordern.

All das lässt sich auf diesen einen Moment in seiner frühen Entwicklung zurückführen, als ihn die Besucherin beim Sommerfest gegen seinen Willen zu sich zog. Lange Zeit war uns nicht klar, woher dieses Verhalten kam. Wir haben viel mit ihm geübt, auch gezielt Begegnungen mit fremden Menschen trainiert, doch im Alltag war das kaum umsetzbar.

Was ihm wirklich hilft, ist Sicherheit durch klare Führung: Ich nehme ihn in solchen Momenten zu mir und vermittle ihm, dass ich alles im Griff habe, dass er sich nicht kümmern muss und ich für ihn da bin. Interessanterweise zeigt sich ein ganz anderes Verhalten, wenn er bei Spaziergängen sein Spielzeug dabei hat. Dann wirkt er deutlich entspannter, und die Unsicherheit bei frontalen Begegnungen ist wie verschwunden.

Was war euer schönster gemeinsamer Moment bisher?

Es ist gar nicht so leicht, einen einzigen schönen Moment mit Baxter auszuwählen, es gibt einfach zu viele. Besonders genieße ich die ruhigen, ungezwungenen Augenblicke zu Hause, wenn wir gemeinsam mit der ganzen Familie am Boden spielen und einfach die Zeit miteinander teilen.

Ein unvergesslicher Moment war auch der Tag, an dem wir ihn abgeholt haben, als klar war, dass er nun ein Teil unserer Familie ist. Auch unsere gemeinsamen Urlaube gehören zu den besonderen Erinnerungen: unterwegs sein, neue Orte entdecken und dabei immer dieses vertraute Stück Zuhause an unserer Seite zu haben, das ist etwas ganz Besonderes.

Was hast du durch deinen Hund über dich oder das Leben gelernt?

Baxter hat mir beigebracht, einfach mal alles stehen und liegen zu lassen, rauszugehen, den Kopf frei zu bekommen und durchzuatmen. Oft war es genau das, was ich gebraucht habe, auch wenn ich es mir vorher nicht eingestehen wollte. Er hat mich gewissermaßen dazu gezwungen, innezuhalten und einen Cut zu machen.

Auch in angespannten Alltagssituationen wirkt er oft wie ein Stimmungswandler. Wenn es zum Beispiel eine kleine Auseinandersetzung gibt und Baxter plötzlich etwas Lustiges macht, verändert sich sofort die Atmosphäre, alles wird leichter, entspannter, weniger ernst. Er bringt uns zum Lächeln, genau im richtigen Moment.

Dein Tipp für Menschen, die sich diese Rasse anschaffen wollen.

Man sollte nicht automatisch davon ausgehen, dass ein Hund, nur weil es ein Labrador ist, bestimmten Erwartungen entspricht. Jeder Hund ist ein Individuum, mit eigenem Charakter, eigenen Bedürfnissen und Herausforderungen. Auch ein Labrador kann anspruchsvoll sein.

Gerade Labradore, die sehr fröhlich und forsch auf alles zugehen, müssen lernen, zur Ruhe zu kommen und nicht ständig im Außen zu sein. Ich bin der Meinung, dass Labradore nicht zwingend Anfängerhunde sind. Sie bringen oft viel Energie mit und haben durchaus ihren eigenen Kopf, das wird häufig unterschätzt.

Baxter & Vivian

Schaut gerne einmal bei www.vh-hunde.ch vorbei.

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