Französische Bulldogge - Hailey
Hailey
Wer bist du & wer ist dein Hund?
Ich bin Ramona, 32 Jahre alt, und wohne im Kanton Aargau in einem Haus mit Garten. Gemeinsam mit meinem Freund und unseren drei Hunden, Hailey (Französische Bulldogge), Oma Akura (Mops) und unserem Welpen Sam (American Staffordshire Terrier) lebe ich ein ruhiges, naturverbundenes Leben.
Ich arbeite zu 80 % im Detailhandel, meist am Nachmittag. Die restliche Zeit widme ich mit ganzem Herzen meinen Hunden.
In diesem Beitrag möchte ich euch meine Hündin Hailey vorstellen, sie ist mein Seelenhund.
Hailey begleitet mich nun schon viele Jahre und hat sich tief in mein Herz geschlichen. Sie versteht mich ohne Worte, ist immer an meiner Seite und kennt meine Gefühle oft besser als ich selbst. Ihre ruhige, liebevolle Art gibt mir Halt, und ihre Nähe bedeutet mir unendlich viel.
Hailey ist nicht einfach nur ein Hund, sie ist mein Spiegel, meine beste Freundin und mein Fels in der Brandung.
Wie alt ist dein Hund & wie lange lebt er schon bei dir?
Hailey ist sechs Jahre alt und stammt ursprünglich aus Ungarn. Seit 2019 ist sie Teil unserer Familie, wir haben sie mit acht Wochen bei uns aufgenommen.
Welche Rasse ist dein Hund & warum hast du dich für sie entschieden?
Hailey ist eine Französische Bulldogge. Bullige Hunderassen haben mich schon immer angesprochen, ihr kräftiger Körperbau und ihr liebevolles, oft auch dickköpfiges Wesen.
Die Französische Bulldogge hat mich sofort begeistert, nicht nur optisch, sondern auch charakterlich. Ich mochte diese Rasse schon immer.
Wie habt ihr zueinander gefunden?
Ich habe Hailey damals über ein Inserat auf eBay entdeckt. Sie war zusammen mit ihrer Schwester abgebildet, doch die war bereits vermittelt. Für mich war aber sofort klar: Ich wollte Hailey, sie war die dunklere von beiden und hat mich direkt angesprochen.
Ich meldete mich auf das Inserat und musste zwei Wochen auf ein Treffen warten. Kurz vor dem Termin erhielt ich vom Verkäufer die Nachricht, dass wir uns an einer Tankstelle treffen würden.
Als ich dort ankam, standen zwei ausländische Männer da, Hailey sass still neben ihnen im Gras. Mein Bauchgefühl sagte mir sofort: Hier stimmt etwas nicht. Es war klar, dass diese Situation alles andere als seriös war. Aber ich konnte Hailey dort nicht zurücklassen.
Ich war jung und ahnungslos, als ich dieses Inserat sah und mich in den süssen Welpen verliebt habe. Ich hoffe, dass Menschen, die diesen Text lesen, daraus lernen und sich im Vorfeld besser informieren, woher ihr zukünftiger Hund kommt.
Ich musste mit den Männern zu einem Bankautomaten fahren und ihnen dort 1000 Franken zahlen. Dann fuhren Hailey und ich gemeinsam nach Hause und seit diesem besonderen Tag gehört sie zu mir.
Was liebst du besonders an deinem Hund?
Ihre ruhige Art, ihre Geduld, aber auch ihre Sturheit und ihre sensible Seite machen sie für mich einzigartig. Hailey kann andere Hunde klar und souverän korrigieren, wenn es notwendig ist. Meiner Meinung nach sind Bulldoggen sehr menschenbezogen, fast schon "menschlich" in ihrer Art.
Für mich sind sie etwas ganz Besonderes, anders als viele andere Rassen.
Was macht deine Rasse aus, Klischees, Wahrheit & Überraschungen?
Wenn man sich eine Französische Bulldogge zulegen möchte, sollte man sich nicht nur vom „Jöö“-Faktor leiten lassen. Man muss sich bewusst mit den Schattenseiten dieser Rasse auseinandersetzen.
Die laufenden Kosten können extrem in die Höhe gehen, deutlich mehr als bei vielen anderen Hunden.
Französische Bulldoggen bringen leider häufig eine Vielzahl gesundheitlicher Probleme mit sich: Atemnot, Hüftprobleme, verkrüppelte Wirbelsäule, Darmerkrankung, Ohrenentzündungen, Bindehautentzündungen, Futterunverträglichkeiten und Allergien aller Art etc.
Für mich ist klar, diese Rasse braucht von Anfang an eine umfassende Krankenversicherung. Auch wenn Züchter gerne damit werben, ihre Tiere hätten eine „verlängerte Schnauze“ für mich bleibt es eine Qualzucht.
Da Cortison keine dauerhafte Lösung ist. Bekommt Hailey monatlich eine Cytopoint-Spritze, ohne diese würde sie sich unaufhörlich kratzen. Ein anderes Problem ist das sie trotz ausgewogener Ernährung kaum zu nimmt. Insgesamt ist diese Rasse sehr pflegeaufwendig.
Wie sieht euer Alltag aus?
Wenn ich arbeite, gehen wir vormittags etwa ein bis anderthalb Stunden spazieren. Am Nachmittag gehe ich zur Arbeit, und mein Freund kommt gegen halb fünf nach Hause. Die Hunde sind in dieser Zeit rund vier Stunden allein, was problemlos funktioniert.
An freien Tagen sieht der Ablauf ähnlich aus. Ein morgendlicher Spaziergang, danach eine Ruhepause.
Mit den kleinen Hunden gehe ich abends nochmals raus, dann ist es kühler und weniger anstrengend für sie.
Gab oder gibt es Herausforderungen/Probleme mit deinem Hund?
Ja, Hailey hatte eine Zeit lang mit Sozialaggression zu kämpfen, sie wollte mich ständig beschützen.
Woher das genau kommt, weiß ich nicht. Sie war von klein auf sehr unsicher. Ich vermute, dass es mit ihrer Herkunft und der unseriösen Zucht zu tun hat. Wenn Elterntiere nicht sozialisiert sind oder Welpen zu früh von der Mutter getrennt werden, prägt das ihr Verhalten.
Wir sind oft mit anderen Hunden spazieren gegangen, doch sie wollte nie wirklich mit ihnen interagieren. Als Welpe wurde sie auch einmal von einem größeren Hund attackiert, das hat sie wohl zusätzlich geprägt.
Weitere Herausforderungen:
– Umweltallergien (z. B. Gras, Eichen, bestimmte Blumen)
– Futtermittelunverträglichkeiten (Huhn, Schwein, Leinöl, Truthahn, Kräuter)
Körperlich ist sie bisher stabil, vermutlich, weil sie eher klein und fein gebaut ist.
Ihre Atmung ist im Alltag in Ordnung, aber bei Hitze wird es kritisch. Ihre Zunge rollt sich wie ein Strohhalm, ein klares Zeichen, dass sie zu wenig Luft bekommt. Bulldoggen brauchen nach geringer Anstrengung in der Wärme lange Erholungsphasen. Was besonders wichtig ist, da kurzköpfige Hunde derart verkleinerte und kaum belüftete Nasenmuscheln haben, dass die Thermoregulation nicht mehr funktionieren kann.
Was war euer schönster gemeinsamer Moment bisher?
Die schönsten Momente waren und sind es immer noch, unsere gemeinsamen Ferien. Zu dritt, mein Freund, Hailey und ich, unterwegs mit unserem umgebauten Auto, irgendwo draußen in der Natur. Hailey ist immer mit dabei, ganz gleich wohin wir fahren. Wir haben schon viele neue Orte zusammen entdeckt. Diese Erinnerungen bleiben für immer in meinem Herzen.
Was hast du durch deinen Hund über dich oder das Leben gelernt?
Ich glaube fest daran, dass man genau den Hund bekommt, der zu einem passt, von dem man lernen darf und an dem man wächst.
Durch Hailey habe ich nicht nur viel über Hunde, sondern auch über mich selbst gelernt. Sie hat mich sogar dazu inspiriert, die Ausbildung zur Hundetrainerin zu machen und mir noch mehr Fachwissen anzueignen.
Hailey ist mein Seelenhund. Sie hat mein Leben verändert, mich geprägt und dafür bin ich unendlich dankbar, auch wenn der Weg nicht immer einfach war.
Dein Tipp für Menschen, die sich diese Rasse anschaffen wollen.
Man sollte sich gut informieren, bevor man sich für diese Rasse entscheidet:
– Passt sie wirklich zu mir?
– Kann ich mir die hohen laufenden Kosten leisten?
– Bin ich bereit, auch in schwierigen Zeiten für meinen Hund da zu sein.
Ehrlich gesagt, ich würde heute jedem davon abraten, sich bewusst eine Qualzucht ins Haus zu holen. So sehr ich Hailey liebe, ich würde diese Entscheidung nicht noch einmal treffen.
Ich wünsche mir, dass mehr Menschen hinter die süßen Gesichter dieser Rassen schauen und verstehen, was es wirklich bedeutet, sich für eine Qualzucht zu entscheiden.
Wenn man dennoch unbedingt eine Französische Bulldogge oder eine ähnliche Rasse möchte, sollte man zumindest zuerst zum Beispiel in Schweizer Tierheimen nachsehen. Dort warten viele Hunde mit genau diesem Schicksal auf ein neues, liebevolles Zuhause.
Ramona & Hailey
Falls ihr mehr Fragen zu dieser Rasse habt, könnt ihr euch gerne bei Ramona melden.