Berner Sennenhündin - Maeve

Maeve

Wer bist du & wer ist dein Hund?

Ich bin Cassandra, 35 Jahre alt, und arbeite als Sozialarbeiterin. In meinem Beruf begleite ich Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen auf ihrem Weg zur Stabilisierung und Selbstständigkeit.
Ich lebe gemeinsam mit meiner Partnerin und unserer Hündin Maeve im Elternhaus in Zeihen, einem ruhigen Ort auf dem Land.

Wie alt ist dein Hund & wie lange lebt er schon bei dir?

Maeve ist am 7. Juli 2025 zwei Jahre alt geworden und im September 2023 mit elf Wochen bei uns eingezogen.

Welche Rasse ist dein Hund & warum hast du dich für sie entschieden?

Maeve ist eine Berner Sennenhündin. Ich hatte mich nicht gezielt auf diese Rasse festgelegt, es hat sich einfach so ergeben. Und heute bin ich rundum glücklich mit dieser Wahl.

Wie habt ihr zueinander gefunden?

Über eine ehemalige Arbeitskollegin, die einen WhatsApp-Status gepostet hatte, erfuhr ich, dass Berner Sennenhund-Welpen im Kanton Zug ein Zuhause suchten.

Die Idee ließ mich nicht mehr los. Nach einem offenen Gespräch mit meiner Partnerin, ob ein Hund in unser Leben passen würde, und mit meinen Eltern, ob sie im Notfall auch mal einspringen und den Hund betreuen könnten, war schnell klar: Alle waren einverstanden.

Also machten wir uns auf den Weg, um die kleinen Fellnasen kennenzulernen. Acht tapsige Welpen erwarteten uns, einer war bereits vergeben. Ich hatte mir insgeheim eine Hündin gewünscht.

Eine der Hündinnen, später sollte sie Maeve heißen, stach für mich sofort heraus. Immer wieder suchte sie den Kontakt, kam neugierig auf mich zu und wich kaum von meiner Seite. Die Verbindung war da, ganz ohne Zweifel. Und als ich erfuhr, dass sie tatsächlich ein Mädchen war, war für mich alles klar.

Ein paar Tage später durften wir sie abholen, und seitdem ist Maeve ein fester, wunderbarer Teil unserer Familie.

Was liebst du besonders an deinem Hund?

Alles! Maeve ist meine treue Alltagsbegleiterin, ich habe sie einfach gern um mich, ganz egal, in welcher Situation.

Ich liebe es, dass sie mit mir durch dick und dünn geht. In hektischen Momenten ist sie mein Ruhepol. Sie spürt genau, wenn es mir nicht gut geht, und hilft mir, wieder zur Ruhe zu kommen. Ihre Anwesenheit gibt mir Sicherheit, Gelassenheit, und ganz viel Liebe.

Was macht deine Rasse aus, Klischees, Wahrheit & Überraschungen?

Der Berner Sennenhund gilt als typischer Bauernhofhund, robust und wachsam. Das merkt man Maeve auch an: Wenn es dämmert und jemand am Grundstück vorbeiläuft oder ein Auto auf den Parkplatz fährt, meldet sie das sofort.

Am Tag hingegen, wenn zum Beispiel die Schulkinder vorbeiziehen, bleibt sie entspannt, interessiert, aber rein beobachtend. Ich finde dieses Verhalten überhaupt nicht störend. Im Gegenteil: Wenn sie abends bellt, kann ich sie gut unterbrechen, und im Zweifelsfall schreckt sie so sogar potenzielle Einbrecher ab. Eine ganz natürliche, charmante Alarmanlage. 😉

Das Klischee vom trägen Hofhund, der den ganzen Tag nur herumliegt, trifft auf Maeve nur teilweise zu. Ja, sie kann wunderbar entspannen und auch mal angeben, aber sie liebt ebenso Bewegung und Abwechslung!

Wir besuchen gemeinsam DogCross-Kurse, machen SpaßSport, nehmen an Social Walks teil und sind allgemein aktiv unterwegs. Viele denken, Berner Sennenhunde seien für solche Aktivitäten zu schwerfällig, doch das Gegenteil ist der Fall. Wenn man auf ein gesundes Gewicht achtet, die Gelenke schont und den Hund sinnvoll fördert, kann auch ein Berner Sennenhund richtig Freude an Bewegung und Beschäftigung haben.

Natürlich wäre Agility für ihre Gelenke nicht ideal, aber alles, was wir im Kurs machen, ist auf ihre Bedürfnisse abgestimmt und macht ihr riesigen Spaß.

Was mich persönlich überrascht hat: Maeves Jagdtrieb ist deutlich stärker ausgeprägt, als ich es von dieser Rasse erwartet hätte. Ob Vögel, Katzen oder andere Tiere, da wird sie schnell aufmerksam.

Wie sieht euer Alltag aus?

Wenn Maeve mich nicht zur Arbeit begleitet, beginnt der Tag meist ganz gemütlich für sie: Während ich aufstehe und mich fertig mache, bleibt sie noch entspannt liegen. Ich bereite ihre Sachen vor und übergebe sie meinem Vater, der im selben Haus wohnt.

Am Vormittag macht er mit ihr einen ausgedehnten Spaziergang. Danach gibt es Mittagessen, und den Nachmittag verbringen die beiden häufig gemeinsam im Garten. Am Abend hole ich Maeve wieder ab, oder meine Partnerin, und wir machen noch einen Spaziergang zum Ausklang des Tages.

Wenn sie mich zur Arbeit begleitet, weiß sie das meist schon, bevor wir überhaupt losgehen. Sobald ich ihre Tasche packe und den Schlüssel nehme, steht sie bereit, sie kennt unsere Routine genau.

Im Büro richte ich ihr ihren Platz ein, an dem sie den Tag über entspannt verbringen kann. Je nach Ablauf kommt sie auch mit zu Hausbesuchen bei Klient:innen, das wird oft sehr geschätzt. Wenn es passt, gehen wir auch gemeinsam mit den Klient:innen spazieren.

Freitags trifft Maeve im Büro regelmäßig auf einen kleinen Jack Russell Terrier, was für beide kein Problem ist. Sie begegnen sich ruhig und können ganz entspannt nebeneinander existieren.

Gab oder gibt es Herausforderungen mit deinem Hund?

Als Welpe wollte Maeve in alles hineinbeißen, wie es junge Hunde eben so machen. Diese Phase war durchaus anstrengend und hat uns einiges an Geduld abverlangt.

Etwas herausfordernd ist bis heute ihr ausgeprägter Jagdinstinkt. Vögel, Katzen oder andere Tiere erregen schnell ihre Aufmerksamkeit, da braucht es oft gutes Timing und klare Signale.

Eine größere Herausforderung war jedoch ihre gesundheitliche Geschichte: Maeve leidet an Pankreatitis, einer chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Bevor die Diagnose gestellt wurde, hatte sie häufig Durchfall, wenig Energie und wirkte insgesamt abgeschlagen.

Seit wir wissen, woran sie leidet, bekommt sie spezielles Futter, fettarm und streng kontrolliert. Sie darf nichts anderes fressen, auch keine Leckerlis zwischendurch. Die Umstellung hat zum Glück spürbare Verbesserungen gebracht, und heute beeinträchtigt es unseren Alltag kaum noch.

Dafür haben wir gelernt, sie noch aufmerksamer zu beobachten und frühzeitig zu erkennen, wenn es ihr nicht gut geht oder sie Schmerzen hat. Diese Erfahrung hat unsere Verbindung sogar noch weiter vertieft.

Was war euer schönster gemeinsamer Moment bisher?

Es gibt viele schöne Momente mit Maeve, aber was mich kürzlich besonders gefreut hat: Wir haben den Eignungstest für die Therapiebegleithunde-Team-Ausbildung bestanden!

Im nächsten Sommer starten wir gemeinsam mit dieser Ausbildung, ein weiterer Schritt auf unserem gemeinsamen Weg, auf den ich mich riesig freue.

Was hast du durch deinen Hund über dich oder das Leben gelernt?

Maeve hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, im Moment zu sein. Draußen zu sein, wirklich präsent, ohne Handy, ohne Ablenkung, einfach mal innehalten. Das lebt sie mir jeden Tag aufs Neue vor: die Ruhe genießen, das Jetzt spüren.

Durch sie habe ich auch verstanden, dass der Weg das eigentliche Ziel ist. Man muss nicht rennen, um irgendwo anzukommen. Es sind die kleinen Schritte, die zählen, die Fortschritte, die man gemeinsam macht, Stück für Stück.

Eine weitere wertvolle Erkenntnis: Ich kann Maeve mit zur Arbeit nehmen, und allein ihre Anwesenheit hat eine spürbar positive Wirkung auf alle Beteiligten, seien es Klient:innen oder Mitarbeitende. Sie muss gar nichts tun, einfach nur da sein. Das schafft Nähe, öffnet Gespräche und bringt oft eine gewisse Leichtigkeit in herausfordernden Situationen.

Dein Tipp für Menschen, die sich diese Rasse anschaffen wollen.

Der Berner Sennenhund ist eine Rasse, die nicht nur körperlich bewegt, sondern auch geistig ausgelastet werden möchte. Ausgedehnte Spaziergänge, Denkspiele und sinnvolle Beschäftigung sind wichtig, sowohl für die Gesundheit als auch für das Wohlbefinden.

Das Gewicht sollte dabei unbedingt im Auge behalten werden, dem Hund zuliebe. Übergewicht ist bei dieser Rasse keine Seltenheit und belastet die Gelenke stark.

Auch wenn der Berner Sennenhund oft als „Anfängerhund“ dargestellt wird, braucht er meiner Erfahrung nach eine konsequente, liebevolle Erziehung. Durch seine Körpermasse ist es wichtig, früh an Themen wie Leinenführigkeit und Orientierung am Menschen zu arbeiten – besonders, weil sie manchmal recht stur sein können und gerne Grenzen hinterfragen.

Ihr Territorialverhalten sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden. Es gehört zur Rasse, aber es braucht Führung und Aufmerksamkeit, um in einem guten Maß zu bleiben.

Trotz ihrer Größe sind Berner Sennenhunde sehr sensible Tiere. Sie spüren Stimmungen, reagieren feinfühlig auf ihr Umfeld, und brauchen eine enge, vertrauensvolle Bindung zu ihren Menschen.

Maeve & Cassandra

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