Australian Shephard - Glitter
Glitter
Wer bist du & wer ist dein Hund?
Ich heisse Dominik, bin 33 Jahre alt und arbeite als Bauführer in einem Gartenbauunternehmen. Gemeinsam mit meiner Partnerin und unseren beiden Hündinnen, meine heisst Glitter, lebe ich in einer gemütlichen Wohnung mit Garten im schönen Kanton Aargau.
Wie alt ist dein Hund & wie lange lebt er schon bei dir?
Glitter ist drei Jahre alt und seit sie mit neun Wochen im Jahr 2022 zu uns kam, ein fester Bestandteil unserer kleinen Familie.
Welche Rasse ist dein Hund & warum hast du dich für sie entschieden?
Ich habe mich ganz bewusst für diese Rasse entschieden, nicht nur, weil ich mit Australian Shepherds aufgewachsen bin, sondern weil sie perfekt zu meinem Lebensstil passt. Ich wollte einen sportlichen, intelligenten Hund, der mich im Alltag begleitet und mit dem ich aktiv sein kann, sei es beim Wandern, im Agility, bei der Arbeit oder einfach gemeinsam unterwegs sein.
Der Australian Shepherd vereint genau diese Eigenschaften: Er ist lernwillig, aufmerksam und arbeitsfreudig, kann mit der richtigen Erziehung aber auch gut zur Ruhe kommen.
Mir gefällt besonders die Kombination aus Temperament und Charakterstärke. Glitter ist triebstark, hat aber auch ihren eigenen Kopf, was sie für mich umso spannender macht. Auch optisch entspricht sie genau meinem Geschmack: nicht zu groß, nicht zu klein, einfach ein rundum stimmige Begleiterin.
Wie habt ihr zueinander gefunden?
Ich kannte die Zucht schon seit Langem und wusste, dass mein Hund von genau dort kommen würde, aus einer seriösen und professionell geführten Zucht. Die Familie war mir vertraut, und ich wusste, dass sie verantwortungsvoll und liebevoll mit ihren Hunden umgehen.
Besonders eine Hündin hatte es mir angetan, ihr Wesen hat mich beeindruckt. Als ich erfuhr, dass es einen Wurf von ihr geben würde, war für mich sofort klar: Wenn möglich, möchte ich eine Hündin aus genau dieser Linie.
Als die Welpen geboren wurden, war ich regelmäßig vor Ort und durfte ihr Aufwachsen hautnah miterleben, ein wunderschöner und wertvoller Prozess. Der Kontakt zur Züchterin war von Anfang an eng und von gegenseitigem Vertrauen geprägt. Die Entscheidung, welcher Welpe am besten zu mir passt, traf letztlich sie, doch meine Wünsche und Vorstellungen wurden dabei berücksichtigt. So kam Glitter zu mir und ich hätte mir keine bessere Begleiterin wünschen können.
Was liebst du besonders an deinem Hund?
Mir gefällt ihre offene, fröhliche und zugängliche Art. Für sie ist jeder Mensch freundlich, sie begegnet allem und jedem mit echter Freude. Besonders berührt mich, wie sie mich begrüsst, wenn ich sie irgendwo abgegeben habe und wieder abhole, voller Begeisterung.
Ihre lebensfrohe, unbeschwerte Art ist für mich etwas ganz Besonderes. So, wie sie durchs Leben geht, neugierig, positiv und voller Vertrauen, davon dürfte es, meiner Meinung nach, viel mehr geben.
Was macht deine Rasse aus, Klischees, Wahrheit & Überraschungen?
Der eigene Kopf dieser Rasse ist definitiv vorhanden, und Glitter verkörpert den Australian Shepherd in vielerlei Hinsicht sehr deutlich. Nicht unbedingt durch übermäßiges Bellen, sondern vielmehr durch ihre charakteristische Art und Ausdrucksweise. Sie ist manchmal etwas stur, zeigt aber gleichzeitig eine enge Bindung und hohe Kooperationsbereitschaft.
Ich kann problemlos mit ihr ohne Leine durch die Stadt laufen. Gleichzeitig ist sie in der Lage, sich selbst zu beschäftigen, was man merkt, wenn sie zum Beispiel an einem bestimmten Ort ausgiebig schnüffeln möchte. Dann braucht es manchmal zwei Rufe, bis sie reagiert.
Australian Shepherds sind sehr lernwillig und einsatzbereit, kleine Streber sozusagen. Trotzdem brauchen sie eine klare, konsequente Führung. Wenn dieses Gleichgewicht zwischen Struktur und Freiheit stimmt, sind sie fantastische Begleiter. Sie sind feinfühlig und sensibel, würden das aber nie offen zeigen. Gleichzeitig spüren sie sehr genau, wenn es ihrem Menschen nicht gut geht, und reagieren darauf auf ihre eigene, Art.
Trotz ihrer Sensibilität sind Aussies robuste Hunde, die sich körperlich und mental schnell wieder regenerieren können. Für mich ist genau diese Kombination aus Intelligenz, Eigenständigkeit, Sensibilität und Belastbarkeit das, was diese Rasse so besonders macht.
Wie sieht euer Alltag aus?
Glitter ist ein echter Morgenmuffel, früh aufstehen liegt ihr nicht besonders. Nach dem Aufwachen geht es erst einmal kurz in den Garten zum Lösen, dann begleitet sie mich zur Arbeit. Um 9 Uhr steht unsere erste richtige Morgenrunde auf dem Programm. Danach gibt es Futter, gefolgt von einer wohlverdienten Ruhepause. Am Mittag machen wir einen ausgedehnten Spaziergang.
Danach bekommt sie meistens etwas zum Kauen. Im Laufe des Nachmittags folgt noch eine kleine Einheit zur geistigen Beschäftigung, um den Kopf auszulasten, sowie eine kurze Versäuberungsrunde. Die Abende gestalten sich je nach Tagesablauf unterschiedlich, abhängig davon, wie viel sie über den Tag hinweg gemacht hat.
Dienstags sieht unser Rhythmus etwas anders aus: Über den Mittag haben wir Agility-Training. An diesem Tag wird Glitter bewusst nicht zusätzlich gefordert, da sie beim Training körperlich und geistig arbeitet. Danach ist sie meistens zufrieden, angenehm müde und darf zur Ruhe kommen.
Gab oder gibt es Herausforderungen mit deinem Hund?
Glitter war, und ist, insgesamt eine recht unkomplizierte Hündin. Schon als Welpe hat sie sich gut ins Leben eingefügt, auch wenn sie anfangs ihre wilde Seite hatte: Besonders das Zerkauen von Gegenständen hatte es ihr angetan. Einmal sorgte sie im Büro sogar für einen kompletten Stromausfall :D. Zum Glück hat sich das mit der Zeit gelegt.
In ihrer Jugendphase war sie beim Spielen mit anderen Hunden teilweise schwer abrufbar. Ihre Aufmerksamkeit galt dann ganz dem Spiel, alles andere war ausgeblendet. Heute hat sich auch das stark verbessert. Sie hört zuverlässig, lässt sich gut lenken, und ich bin sehr stolz darauf, wie sie sich entwickelt hat und wie souverän sie inzwischen durchs Leben geht.
Einen Jagdtrieb zeigt sie kaum, außer, wenn ihr Insekten direkt vor dem Gesicht herumschwirren. Die mag sie überhaupt nicht und versucht sie dann energisch zu vertreiben. Abgesehen davon ist sie eine sehr ausgeglichene, angenehme Begleiterin.
Was war euer schönster gemeinsamer Moment bisher?
Es gibt viele schöne Erinnerungen, die ich mit Glitter verbinde. Einer der ersten Höhepunkte war sicher unser erster gemeinsamer Start im Agility, die ersten Wettkämpfe, die Aufregung, das Zusammenspiel. Es war ein tolles Gefühl, als Team auf dem Platz zu stehen und gemeinsam etwas zu leisten.
Auch unsere gemeinsamen Ferien im Engadin gehören zu meinen liebsten Erinnerungen. Glitter war damals noch kleiner, aber schon unglaublich anpassungsfähig. Sie war überall mit Freude dabei.
Besonders genieße ich unsere Zeit in den Bergen oder in der Natur. Wandern mit ihr ist entspannt und unkompliziert, sie ist einfach gerne dabei, macht alles mit und bringt Ruhe in jeden Ausflug.
Was hast du durch deinen Hund über dich oder das Leben gelernt?
Glitter erinnert mich immer wieder daran, wie wertvoll es ist, unvoreingenommen durchs Leben zu gehen. Nicht alles zu überdenken, nicht ständig zu zweifeln, sondern einfach mal zumachen. Im Moment zu leben, das jetzt zu genießen, ohne sich von Sorgen über das Morgen bremsen zu lassen.
Sie gehet mit einer natürlichen Leichtigkeit durchs Leben. Von dieser Haltung können wir Menschen viel lernen. Statt ständig das Schlimmste zu erwarten oder den Teufel an die Wand zu malen, dürfen wir ruhig öfter vom Guten ausgehen.
Dein Tipp für Menschen, die sich diese Rasse anschaffen wollen.
Wenn du mit dem Gedanken spielst, dir einen Australian Shepherd ins Leben zu holen, überlege es dir gut. Diese Rasse bringt viel mit: Intelligenz, Arbeitswille, Sensibilität und Energie. Aber sie fordert auch einiges zurück. Zeit, Geduld, Konsequenz, und vor allem das Bewusstsein, dass Erziehung nicht nebenbei passiert.
Ein Aussie ist kein Hund, der sich „einfach so“ mitlaufen lässt. Wenn man sich jedoch bewusst auf ihn einlässt, ihm Sicherheit, klare Grenzen und genügend Beschäftigung bietet, körperlich wie geistig, dann bekommt man einen unglaublich treuen, verlässlichen und vielseitigen Begleiter an die Seite.
Wichtig zu wissen: Auch wenn Australian Shepherds als arbeitsfreudige Hunde bekannt sind, heißt das nicht, dass sie rund um die Uhr bespaßt werden wollen. Sie brauchen auch ihre Ruhephasen, und lernen das nur, wenn der Mensch sie ihnen auch zugesteht. Zu viel Action kann genauso schädlich sein wie zu wenig Auslastung.
Mein Tipp: Informiere dich gut, rede mit erfahrenen Halter:innen, beobachte die Rasse in Ruhe. Und wenn du dich dann bewusst für einen Aussie entscheidest, sei bereit, Zeit und Herzblut zu investieren. Es lohnt sich.
Glitter & Dominik